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Norbert Nobody

Norbert Nobody oder Das Versprechen


Das Buch

Titel:               "Norbert Nobody oder Das Versprechen"
Autor:             Nicky Singer
Verlag:           dtv junior extra
Reihe:            ---
ISBN:              3-423-70732-1
Originaltitel:   "Feather Boy"
Aus dem Englischen übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn

Die Rezensionen

          1. Folgende Rezension wurde eingeschickt von Daniel H.
              Das Leseparadies-Team dankt ihm für seine mittlerweile zweite Kritik.

Norbert Nobody oder das Versprechen

 
"Du bist ein wundervoller Junge. Ein außergewöhnlicher Junge. Du kannst alles, was du willst. Du kannst sogar fliegen, Robert" (69)

Eine der vielen Weisheiten, die Robert erfährt. Erfahren wird. Erfahren hat. Schließlich beginnt es "in einer Zeit, die Zukunft, Vergangenheit und immer währende Gegenwart ist", wie es Catherine ausdrücken würde. Aber Robert ist nun einmal kein Geschichtenerzähler, das macht er uns gleich am Anfang klar. Er ist schließlich bloß ein kleiner Junge, der sich, vom Vater verlassen, von seinem Klassenkameraden geärgert und mit dem Namen Norbert Nobody verspottet und als Langweiler abgestempelt, immer mehr in seine eigene Welt zurückzieht. Allerdings lernt er während eines Schulprojekts eine Seniorin namens Edith Sorrel kennen, deren Leben sich langsam aber sicher dem Ende zuneigt. In dem Projekt sollen die Schüler die Senioren besuchen, Weisheiten austauschen, Tee trinken, so von Generation zu Generation. Als Denkanstoß für ihre Gespräche erhalten alle ein Märchen ohne Ende, dem sie eines geben müssen.

Nun scheint Edith, Roberts Partnerin, am Anfang etwas komisch und merkwürdig, entpuppt sich jedoch bald nur als von vielen Unglücken des Lebens geplagt, eine Sache, die sie mit Robert verbindet. Das spürt sie, nicht von ungefähr nimmt sie ihm schließlich das Versprechen ab, zu einem Gebäude, genannt das Chance House, zu gehen, in dem er sie finden solle, eine Weisheit. Ab hier beginnen die Veränderungen für Robert: Zum ersten Mal findet er jemanden, der an ihn glaubt, ihm etwas Wichtiges anvertraut und davon überzeugt ist, dass er alles schaffen kann. Das am Anfang kaum vorhandene Selbstvertrauen des Jungen beginnt sich zu steigern und macht Robert zu einem völlig neuen Menschen.

Und so stürzt sich Robert in ein Abenteuer, in dem ein längst verlassenes Haus, ein Federmantel und der eigene Wille eine große Rolle spielen.

Robert gibt damit seinem Märchen nicht nur ein Ende, sondern erlebt es, ein Ende auf das er stolz sein kann, wie er es noch nie zuvor auf etwas war!

 
Nicky Singer's erster psychologischer Jugendroman schafft es teils mit altbewährten und teils mit neuen Mitteln, dass Jugendliche sich mit gerade den Themen beschäftigen, die sie sonst als "irgendeinen psychologischen Quatsch" abgetan hätten. Mit scheinbarer Leichtigkeit werden all jene Dinge, die man sonst nur in völlig verstaubten, dicken, wissenschaftlichen Wälzern findet, die von einem völlig gelangweilten Professor aus rein wissenschaftlicher Perspektive gesehen, geschrieben wurden, angesprochen: Mobbing, der eigene Wille, die eigene Identität …

Dennoch werden all die, welche ein einfaches Buch erwarten, bitter enttäuscht.

Diejenigen, welche dieses Buch jedoch richtig lesen, besonders, wenn sie einmal hinter die Buchstaben schauen, werden mehr entdecken als eine einfache Geschichte. Teilweise lassen sich sogar deutliche Parallelen zu seinem eigenen Leben finden. Es ist eben eine Lebensgeschichte in einer sehr schlauen Verpackung. Dies wird deutlich dadurch unterstützt, dass der Roman in der Ich-Erzählung geschrieben ist, ein äußerst kluger Schachzug der Autorin, da man so das innere Geschehen Roberts besser verfolgen kann.

Dennoch erzählt das Buch keine Biographie von der Hauptperson, das Leben von Edith Sorrel steht genauso im Vordergrund. Ihr Leben sieht man nur nicht allzu schnell, da ihre Erfahrungen durch Roberts Erlebnisse, durch das Märchen des Feuervogels, aber auch durch die Erlebnisse ihres Mannes, Ernest, geschildert werden.

In dem Buch tummeln sich Symbole, versteckte Andeutungen und Leitmotive: zwei Märchen, die deutlich eine Parabel zu der Hauptgeschichte beschreiben, und das Fliegen, das Wichtigste in dem ganzen Buch. Tatsächlich ist es auf fast jeder Seite in irgendeiner Form zu sehen: ob in Möwen, Enten, Federn, einem geheimnisvollen Federmantel, der Leben retten kann …

Das Fliegen steht, als Metapher, beispielhaft für einen tiefen verzweifelten Herzenswunsch: Es ist das, was wir erreichen wollen, das Unmögliche, das wir wahr machen wollen. Dennoch verliert es im Laufe der Geschichte nie seine fast magische Wirkung, die Faszination, wenn man so will.

Auch die Märchen spielen eine besondere Rolle: Es ist die Geschichte Roberts, nur in einer anderen Variation. Es ist ein Märchen, aber auch Realität. Das ist genau der springende Punkt: Zu erkennen, dass ein Leben immer eine Geschichte ist, dass Fantasie auch Wahrheit ist.

 Und so wird Jugendlichen Mut gemacht sich sich selbst zu stellen. Sie beginnen, durch all die verborgenen Hintertürchen in diesem psychologischen, philosophischen Roman zu schauen und sich somit immer mehr selbst zu entdecken. Und dies ist das Beste an dem gesamten Buch: die Verbindung zum eigenen Leben.

 Das Buch ist in jedem Falle weiter zu empfehlen. Besonders Schulklassen werden ihre Freude an der Geschichte haben, denn in einer Gruppe bieten sich sehr viele Gelegenheiten über das Gelesene zu sprechen, was äußerst wichtig für das Verstehen des Buches ist. Mit etwas Kreativität lassen sich auch viele Arbeitsaufträge sammeln, die Schüler zum Beispiel in Gruppen erledigen können und sie so der Klasse vorstellen.

Die leichte überschaubare Handlung und der flüssig durchgezogene Text sind weitere große Vorteile des Buches.

Als Richtlinie wäre die Altersangabe auf ungefähr 12 Jahre anzusetzen, dennoch kommt es ganz auf die emotionale Reife des Lesers an. Selbstverständlich könnte dies auch schon ein 9jähriger lesen, würde jedoch den Hintergrund überhaupt nicht verstehen, wodurch einem der eigentliche Sinn des Buches völlig entgeht.

   
Viel Spaß beim Lesen!!!

 

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